Wunder der Natur
Ein feuchtes Frühjahr. Saftiges Grün. Wunder im Jahreslauf, wie alles wieder zu leben und zu wachsen beginnt.
Nach einem langen Arbeitstag am Schreibtisch laufe ich durch den Wald. Als ich in einen Seitenweg abbiegen will, sehe ich plötzlich eine Gruppe von Wildschweinen. Ein Großes danach ein Klitzekleines, erst wenige Tage alt, dann folgt ein Großes und wieder so ein Kleines und noch einmal und noch ein weiteres Mal. Die Tiere trotten friedlich, einträchtig und zielgerichtet über den Weg in das angrenzende Waldstück.
Und ich?
Ich mache, dass ich umdrehe, will sie nicht provozieren.
Das Bild, wie die Großen ihren Nachwuchs schützend einen der ersten Lebenswege führen, erfüllt mich mit Wärme. Ich denke darüber nach, ob wir Menschen unseren Kindern eine ebensolche Sicherheit geben? Eine so große Sicherheit, dass ich ein Mensch, mit Verstand und Handlungsfähigkeit, die Beine in die Hand nehme und mich niemals, wirklich niemals wagen würde, näher zu gehen, zu stören, einzugreifen – es wäre um die Gefahr meiner Gesundheit, möglicherweise meines Lebens.