Die Magie der Sprache

Wir verfügen ganz selbstverständlich über ein Instrument, mit dem wir alles aufbauen und alles zerstören können. Unsere Sprache! Sie kann ein Zauber sein, wenn wir achtsam sind.

Von Geburt an haben die meisten von uns die Möglichkeit zu sprechen, Gefühle auszudrücken, Gedanken zu artikulieren, Geschichten zu erzählen – zuerst ist da der Schrei des Neugeborenen, dann die Sprache der Mutter, des Vaters, der Geschwister, der Betreuungspersonen. Ein kleiner Mensch braucht ihre Ansprache wie die Luft zu atmen, wie die tägliche Nahrung, wie das Sonnenlicht. Ohne Ansprache würde ein Säugling sterben.

Im Anfang war das Wort, sagt die Bibel. Sprache ist Wortschwingung. Schwingung ist Welle. Eine Welle kann - physikalisch betrachtet – das Gleichgewicht eines Systems verändern. Wir erschaffen mit Sprache Welten – erzählerische Welten, technische Welten, Zukunftswelten. Sprache bewertet – sie schafft Wert und nimmt Wert. Sprache ist ein Werkzeug. Wir haben die Sprache verfeinert von Generation zu Generation, weil wir unser Denken verfeinert haben.

Propaganda, Politik und Ideologie vereinfachen die Sprache, passen sie dem Interesse einer bestimmten Meinung an. Sprache wird verflacht. Sprache wird roher. Ist nur noch Mittel für einen bestimmten Zweck. Sie spricht nicht mehr aus dem Herzen. Sie regiert und sie degeneriert. Doch sie behält auch dann ihr Schöpfungspotenzial und erschafft deformiert dunkle Welten von Angst und Manipulation.

Woher kommt unsere Lust auf Zerstörung, wie wir sie tagtäglich mit unseren Worten betreiben? Warum prophezeien wir Anschläge und Krankheiten, den Niedergang der Wirtschaft und damit verbunden die Entwertung des Geldes? Warum denken, sprechen wir schlecht vom Anderen? Niemand kann wissen, was in der nächsten Minute, in der Zukunft ist. Und doch wird die Zukunft überall vorhergesagt. Wir handeln, manifestieren sie schließlich. Warum benutzen wir unser sprachliches Rüstzeug nicht dafür, um eine lichtvolle Zukunft zu kreieren?

Es erscheint mir als Herausforderung, dass wir uns wieder bewusst machen, dass unsere Sprache erschaffende Kraft hat. Magie der Sprache. Dass wir verantwortungsvoll damit umzugehen. So, wie wir denken, sprechen wir. So wie wir sprechen, handeln wir und erschaffen und sei es nur eine düstere Stimmung. Was in einer düsteren Stimmung alles passiert, mag jeder für sich selbst herausfinden.
Übernehmen wir die Verantwortung für die Worte und Sätze, die wir verwenden. Werden wir uns bewusst, dass wir mit ihnen unser Leben gestalten.

Benutzen wir unsere Sprache in jedem Augenblick, um eine Welt zu erschaffen, die lebenswert ist für uns selbst, für unsere Lieben, für die Menschen, mit denen wir zusammenleben und gemeinsam arbeiten.

Hören wir uns beim Sprechen zu. Vor allem auch unserer inneren Ansprache. Wie konstruktiv und liebevoll reden wir mit uns selbst? Und was geben wir davon nach außen?

Fühlen wir die Kraft, die in einem Wort liegt. Fühlen wir die Macht!

Bauen wir mit einer konstruktiven Sprache an einer Welt, in der wir leben wollen.

Diese Welt beginnt mit einem einfachen „Ja!“ als Entscheidung zum Schöpfer zu werden. Von nun an hat in meiner Welt – nur noch Platz und Raum, was aufbaut und anerkennt.