Das Sacher. Die Geschichte einer Verführung
Es ist die Nacht des 28. November 1892. Eduard Sacher, der Patron des Hotels, stirbt und läßt seine Witwe Anna und drei Kinder zurück. Zur gleichen Zeit begegnen sich im Vestibül des Hotels zwei Paare zum ersten Mal: die Berliner Verleger Martha und Maximilian Aderhold und das Fürstenpaar Konstanze und Hans Georg von Traunstein. So, wie sich das Leben von Anna Sacher unauflöslich mit dem Hotel verbindet, so werden sich auch die Schicksale dieser vier Menschen miteinander verbinden und mit dem Ort - dem Sacher in Wien.
Drehstart in Wien war am 25. April. Das Sacher. Die Geschichte einer Verführung (ZDF/ORF) entsteht bis Anfang Juli in der österreichischen Hauptstadt sowie ihrer Umgebung unter der Regie von Robert Dornhelm und mit einer hochkarätigen Besetzung:
- Ursula Strauß als Anna Sacher
- Robert Palfrader als Portier Mayr
- Nina Proll als Hofschauspielerin Katharina Schratt
- Josefine Preuß und Laurence Rupp als österreichisches Aristokratenpaar Konstanze und Georg von Traunstein
- Julia Koschitz und Florian Stetter als das Berliner Verlegerehepaar Martha und Maximilian Aderhold
- Joachim Krol als Marthas Vater Arthur Grünstein
- Peter Simonischek als Georgs Vater Joseph von Traunstein
- Robert Stadlober als Inspektor Lechner
- Simon Schwarz als Würtner
- Edin Hasanovic als Vincent Zacharia
- Dietmar Bär als Druckereiarbeiter Menning
Entstehungsgeschichte
Schon von jeher reizen mich die Wahlverwandtschaften von Goethe. Vier Menschen verstricken sich miteinander und suchen nach einer Lösung für ihre sich verändernden Gefühle. In meinem Roman nehme ich die Energie der Wahlverwandtschaften auf, transponiere sie in eine andere Tonart und fabuliere um diesen Grundkonflikt anhand der beiden so unterschiedlichen Paare.
Die Geschichte umfasst 26 Jahre und endet 1918. Diese Zeit steht für den Untergang der Belle Epoque und den Beginn des Industriezeitalters.
Mehr und mehr hatte ich beim Schreiben die Einsicht, dass ich gemeinsam mit meinen Figuren den Beginn einer Zeit erlebe, die bis ins Hier und Heute reicht. Bei der Arbeit am Buch holte mein aktuelles Lebensgefühl die Geschichte ein. Vergangenheit und Gegenwart verschmolzen. Die Figuren werden in ihrer Sehnsucht nach Selbstbestimmung und ihrer schöpferischen Lust auf Erneuerung gezeichnet. Mit ihnen erleben wir den Untergang der Monarchie und die ersten tastenden Schritte in die Welt von heute.
Die Geschichte ist als Fernsehroman konzipiert und ich habe mich entschlossen, parallel zum Script auch einen literarischen Roman zu schreiben. Beide bauen auf der selben Story auf. Mir ist wichtig, dass Film und Roman als zwei eigenständige Seiten stehen und gelingen.
Und natürlich ist es für mich als Autorin eine besondere Freude, dieser Geschichte - über die sensible Inszenierung durch den Regisseur, das wunderbaren Spiel der Schauspieler, die großartigen Filmbilder und die kraftvolle Filmmusik hinaus - den einzigartigen Klang des Romans zu geben. So werden die Figuren, ihr Handeln, ihre Befindlichkeit und ihre innersten Gedanken auf unterschiedlichen Ebenen erzählt und jeder kann sich auswählen, was für ihn ganz persönlich wirkungsvoll und bereichernd ist - im besten Fall: alles zusammen!
Wir Menschen sind Reisende auf diesem Planeten. Das ist uns nicht immer bewusst. Und so steht das Hotel sinnbildlich für die Stationen auf unserer Lebensreise.
Im Hotel sind die Menschen in einer Ausnahmesituation, entfernt von ihrem Alltag, der ihnen oftmals keine Zeit zum Nachdenken lässt. Im Hotel wird rund um die Uhr für sie gesorgt, sie brauchen sich nur um sich selbst zu kümmern. Und vielleicht schauen sie sich in dem fremden Spiegel des Hotelzimmers anders an als im vertrauten Spiegel daheim und fragen sich: Wer bin ich? Was will ich? Was ist meine Aufgabe auf dieser Lebensreise?